Auch wenn an Allerheiligen in Hessen gearbeitet werden musste, verdiente der Freitag zumindest in Schaafheim den Namen »Feiertag«: Einen solchen zelebrierten da im übertragenen Sinne die Bachgau-Bären des heimischen ASV im Oberliga-Spitzenkampf gegen den TSV Gailbach.
ASV Schaafheim - TSV Gailbach 14 : 15
Obwohl sich die Gäste aus dem Aschaffenburger Stadtteil mit 15:14 durchsetzten und das
Meisterrennen in der höchsten Landesklasse noch enger machten, fühlten sich hernach auch die Hausherren in festlicher Stimmung.
Dass sowohl Schaafheims sportlicher Leiter Michael Trippel als auch Gailbachs Vorsitzender
und Ringer Felix Radinger ihre Statements zum Topduell morgens um vier absetzten, deutet schon die lange gemeinsame Sause nach dem Kampf an. »Das war Werbung fürs Ringen!«, war
Trippel begeistert, obwohl seine Mannschaft die zweite Saisonniederlage kassierte und die Gailbacher mit den Schaafheimern gleichzogen. Aufgrund des 17:11 des ASV in der Hinrunde
behielten die Bachgauer zumindest den Direktvergleich auf ihrer Seite. Ob Schaafheim, Gailbach oder der SC Kleinostheim II (der am 29. November noch in Schaafheim gastiert)
Oberliga-Champion wird und welche aufstiegsberechtigte Mannschaft (alle außer Kleinostheim II) sich Gedanken über den Gang in die 2. Bundesliga machen darf, dürfte sich erst am
letzten Kampftag am 7. Dezember entscheiden.
Die Schaafheimer hätten die Gailbacher am bayerischen Feiertag distanzieren können, und vor
dem letzten Duell des Abends führten die Gastgeber auch mit 14:12. Dann setzte sich der Gailbacher Frederik Linz mit 8:0 gegen Lukas Buchheimer durch und holte genau die drei noch
fehlenden Mannschaftspunkte. Die 400 Zuschauer waren zu diesem Zeitpunkt bereits fast zwei Stunden lang aus dem Häuschen, weil sechs weitere Vergleiche über die volle Zeit gegangen
waren, was die Ausgeglichenheit beider Teams verdeutlicht.
»Ich denke, dass jeder, der da war, wiederkommen wird«, war Trippel trotz der Niederlage fast
euphorisch. Zufrieden war er auch, weil es diesmal anders als bei zwei jüngeren Aufeinandertreffen dieser Vereine auf und neben der Matte anständig blieb. Auch Radinger lobte die
Schaafeimer für die »tolle Kulisse« und das »mehr als faire Auftreten aller Akteure«. Linz habe zum Abschluss gegen Buchheimer seine Routine ausgespielt, nachdem der nach drei Minuten
nur 0:2 zurückgelegen hatte. »Auch die anderen Kämpfe ließen keinen Wunsch offen. Das war regionales Ringen vom Allerfeinsten!«
KG Schaafh./ Niedernb.J - TSV Gailbach J 0 : 12
ASV Schaafheim II - TSV Gailbach II 10 : 24