"ASV Schaafheim landet einen Transfercoup"

Olympia-Dritter Johan Eurén

Rin­ger-Ober­li­gist ASV Schaaf­heim hat den ers­ten Zu­gang für die Sai­son 2024 be­kannt­ge­ge­ben und da­mit ei­nen ech­ten Coup ge­lan­det: Die Bach­gau-Bä­ren kön­nen in der kom­men­den Run­de auf die Di­ens­te von Gre­co-Schwer­ge­wicht Jo­han Eu­rén bau­en.


Johan Euren
Johan Euren
Der Schwede ist am Untermain noch aus seiner Bundesliga-Zeit bei der RWG Mömbris/Königshofen bekannt und bringt sogar die Empfehlung einer Olympia-Medaille mit.
»Wir wollen angreifen und Meister werden!«, verkündet Schaafheims Sportlicher Leiter Michael Trippel schon zum frühen Zeitpunkt des Jahres forsch. Erst im September geht die Saison in den Ligen des Hessischen Ringer-Verbands wieder los, doch die Bachgauer haben nach ihrem dritten Platz in der Oberliga bereits klare Vorstellungen ihres Kaders und Ziels. »Wir wollten die Mannschaft zusammenhalten und im Greco-Schwergewicht was präsentieren«, sagt Trippel. Beides sei bereits gelungen.
Eurén wird zwar nicht der letzte Zugang der Schaafheimer bleiben, mit Sicherheit aber der namhafteste. Der Koloss aus Göteborg holte 2012 Bronze bei den Olympischen Spielen in London. Zudem gewann der Griechisch-Römisch-Spezialist Bronze-Medaillen bei WM (2013) und EM (2010, 2014 und 2016) und steht laut Trippel bis heute im Saft. Der 38-Jährige arbeitet zwar als Installateur, ist dem Ringen aber weiter unter anderem intensiv als Veranstalter von Trainingslagern verbunden. »Er wird uns auf jeden Fall weiterhelfen!«, verspricht Trippel.
Zugleich betont der Sportliche Leiter, dass man mit der Verpflichtung des Hochkaräters (der in Deutschland letztmals in der Vor-Corona-Saison für Mömbris in der Oberliga auflief) »nichts Verrücktes« tue. Schließlich passt Eurén auf den ersten Blick nicht zur Schaafheimer Philosophie, vor allem auf junge und einheimische Ringer zu setzen und auch die wenigen Ausländer im Team nicht einfliegen zu lassen, sondern auch beruflich und wohnlich fest in der Umgebung zu verankern. »Wir haben uns auf einer sehr vernünftigen Ebene geeinigt«, stellt Trippel deshalb heraus.
Ebenfalls geeinigt haben sich die Schaafheimer bereits mit Feti Karakas (Griechisch-römisch) und Marcus Plodek (Freistil), die für ein weiteres Jahr als Trainerduo zugesagt haben. Der ehemalige deutsche Meister und langjährige Erstliga-Ringer Plodek wird in den Gewichtsklassen bis 98 und 130 Kilo zudem weiter auch selbst für den ASV auf die Matte gehen.

"Jugendliga Hessen Finalturnier 2023"

Die Rin­ger des SC Klei­n­ost­heim blei­ben aus re­gio­na­ler Sicht ak­tu­ell nicht nur bei den Män­nern, son­dern auch bei den Kin­dern und Ju­gend­li­chen das Maß der Din­ge: Am Sams­tag ge­wann der Nach­wuchs der War­riors das Fi­nal­tur­nier der Ju­gend­li­ga Hes­sen. In Gold­bach ver­tei­dig­ten die Klei­n­ost­hei­mer ih­ren Ti­tel.


Schon 2022 beim Heimturnier hatte der Sportclub Siegfried Platz eins geholt. Nach einer starken Gruppenphase in den vergangenen Wochen, in der den Unterfranken nicht beizukommen war, behielten sie auch am Wochenende ihre weiße Weste. Weder in den drei Kämpfen der am Samstagvormittag ausgelosten Vorrunde noch in Halbfinale und Finale geriet die Mannschaft in Gefahr.
Gleich ein starker Gegner
Dabei hatten die Kleinostheimer im RSC Fulda zunächst einen der (neben dem KSV Rimbach) zwei Kontrahenten erwischt, der wie der Turnierfavorit alle zwölf Gewichtsklassen - darunter zwei reine Mädchenklassen bis 41 und 51 Kilo - zu besetzen vermochte. Dieser Vergleich ging in der Gruppe aber ebenso mit 9:3 an die Warriors wie jener mit dem ASV Schaafheim. Gegen die KG Fulda/Hofgeismar setzte man sich gar mit 10:2 durch.
Trotzdem trafen die Kleinostheimer im Finale erneut auf die nordosthessische Kampfgemeinschaft und ließen auch dort beim 9:3 wenig anbrennen. Fulda/Hofgeismar hatte dabei elf der zwölf Limits besetzt, musste einzig die schwerste 70-Kilo-Klasse freilassen. Zuvor hatte sich Kleinostheim im Halbfinale gegen die traditionell starken Rimbacher mit 9:3 behauptet.
Der TSV Gailbach als Sieger der anderen Gruppe war hingegen an Fulda/Hofgeismar gescheitert, sicherte sich aber noch den dritten Platz.
Einen Achtungserfolg erzielte Ausrichter AC Goldbach in der heimischen Sporthalle »Am Weberborn«. Die Goldbacher stellten erst zum zweiten Mal eine Mannschaft in der Jugendliga, erreichten nun erstmals das Finalturnier (für das sie als Gastgeber zwar gesetzt gewesen wären, sich dafür aber auch sportlich qualifiziert hatten). In der Vorrunde gelang ein Sieg gegen den AV Groß-Zimmern, am Ende stand Platz sechs.
Der ASV Schaafheim wurde Achter, musste bei seinen Auftritten allerdings auch stets zwei bis drei Klassen freilassen und damit kampflos Punkte abgeben.

14. Kampftag "SC Großostheim setzt sich vor 350 Fans gegen den ASV Schaafheim durch"

In den Li­gen des Hes­si­schen Rin­ger-Ver­bands sind am Sams­ta­g­a­bend die letz­ten Ent­schei­dun­gen ge­fal­len. Zum Ab­schluss der Sai­son 2023 si­cher­te sich der SC Großost­heim die Vi­ze­meis­ter­schaft der Ober­li­ga und darf nun prin­zi­pi­ell an der Auf­s­tiegs­run­de zur 2. Bun­des­li­ga teil­neh­men. Auch der letz­te Meis­ter ist jetzt klar. Dazu schaffte Hessenliga-Champion AC Goldbach ein Kunststück. Der ASV Schaafheim belegt Platz 3 in der Oberliga und ASV II wird Vizemeister der Hessenliga.


Alexander Maier -Zoltan Levai
Alexander Maier -Zoltan Levai

SC Groß-Ostheim - ASV Schaafheim  15 :9

Frankonia ist Vizemeister
Die Großostheimer gewannen das Bachgau-Derby gegen den ASV Schaafheim vor 350 Zuschauern mit 15:9. Die Schaafheimer hätten mit einem Sieg ihrerseits noch Oberliga-Zweiter werden können, hatten aber in diversen Duellen knapp das Nachsehen. Gleich drei Kämpfe verloren die Gäste mit der hauchdünnen Mannschaftspunkte-Wertung von 0:1. Zoltan Levai unterlag dem Großostheimer Alexander Maier recht überraschend mit 1:3, Lukas Buchheimer verlor gegen Alexandru Asan mit 6:7 und Eduard-Stefan Asan gegen Großostheims Vorsitzenden Simon Pilzweger mit 6:8.
KSV Waldaschaff - ASV Schaafheim II  16 : 18

13. Kampftag "Bachgaubären bietet Siegfried Kleinostheim II lange Paroli"

In den hes­si­schen Rin­ger­li­gen fällt die letz­te Ent­schei­dung über Auf- und Ab­s­tieg erst am letz­ten Kampf­tag am kom­men­den Wo­che­n­en­de: In der Ver­bands­li­ga ist die Meis­ter­fra­ge wei­ter un­ge­klärt. In der Lan­des­li­ga wur­de am Sams­tag die Vi­ze­meis­ter­schaft ge­re­gelt, in der Ober­li­ga pas­siert das erst beim ab­sch­lie­ßen­den Der­by-Gip­fel.

 

Denn nächsten Samstag treffen die Bachgau-Clubs SC Großostheim und ASV Schaafheim direkt aufeinander. Der Sieger ist Oberliga-Zweiter und erhält das Recht, im Januar an den Aufstiegskämpfen zur 2. Bundesliga teilzunehmen - auch wenn beide Vereine dazu bislang nicht tendieren.


ASV Schaafheim - SC Kleinostheim II  14 :19

Ein Spitzenkampf
Am Wochenende lieferten beide Spitzenteams tolle Kämpfe. Die Schaafheimer unterlagen am Freitag zwar dem SC Kleinostheim II, für den es bereits der letzte Auftritt war und der durch das 19:14 eine makellose Saison mit zwölf Siegen in zwölf Kämpfen krönte. Die 220 Zuschauer kamen trotzdem voll auf ihre Kosten. »Allein der Kampf zwischen Lucas Diehl und Marat Kardanov mit vielen Ausringsituationen und abgewehrten Angriffen war das Eintrittsgeld wert«, meinte Schaafheims Sportlicher Leiter Michael Trippel. »Das war ganz großes Kino!« Torben Berndt überraschte mit einem recht klaren Punktsieg gegen Vincent Scherer. »Die gesamte Partie hatte das Prädikat Spitzenkampf absolut verdient!«, so Trippel. Die Kleinostheimer wurden nicht nur mit dem Sieg belohnt, sondern durften aus den Händen von HRV-Vizepräsidentin Ramona Scherer auch den Meisterpokal entgegennehmen. Das Schaafheimer Publikum schloss sich der Gratulation mit fairem Applaus an.
ASV Schaafheim II - TSV Gailbach II  22 : 6
ASV Schaafheim J - SC Kleinostheim J  3 : 9

12. Kampftag "Verspäteter Anpfiff, zwei Schiris und dann der Meisterjubel"

Ringer-Landesklassen: AC Bavaria Goldbach ist zurück in der Oberliga - SC Kleinostheim II holt ebenfalls den Titel - Beide Entscheidungen in der Landesliga gefallen.

 

In den Li­gen des Hes­si­schen Rin­ger-Ver­bands sind am Sams­ta­g­a­bend vier wich­ti­ge Ent­schei­dun­gen ge­fal­len: Der SC Klei­n­ost­heim II si­cher­te sich das Ober­li­ga-Cham­pio­nat, der AC Gold­bach wur­de Meis­ter der Hes­sen­li­ga und kehrt in die höchs­te Lan­des­klas­se zu­rück. Zu­dem ist nun auch klar, wer in der Lan­des­li­ga auf- und ab­s­teigt.


SV Fahrenbach - ASV Schaafheim  10 :19

In der Oberliga machte der nicht aufstiegsberechtigte SC Kleinostheim II Platz eins durch ein unerwartet klares 23:4 beim SC Großostheim perfekt.
Der ASV Schaafheim nutzte die Gunst der Stunde, gewann mit 19:10 beim SV Fahrenbach und zog am Sportclub Frankonia vorbei auf Platz zwei.
AC Goldbach - ASV Schaafheim  28 : 5
Aus Untermain-Sicht hatte mit Blick in die Zukunft vor allem der Goldbacher Triumph Bedeutung. Der einstige deutsche Serienmeister wird nach einer gesunden und erfolgreichen Konsolidierungsphase 2024 wieder auf größerer Ringerbühne zurück sein und die Oberliga gerade unter regionalen Gesichtspunkten bereichern. Die Goldbacher streben auf die perfekte Runde zu und hatten am Samstag auch mit dem Tabellenzweiten ASV Schaafheim II keine Mühe. Das 28 : 5 war dennoch kein Kampfabend von der Stange.
Eine Autopanne
Denn die Begegnung begann satte 45 Minuten später als geplant. Der angesetzte Kampfrichter Jürgen Rauch hatte eine Autopanne und meldete von unterwegs, dass er weder zum Wiegen (19.15 Uhr) noch zum Anpfiff (20 Uhr) rechtzeitig da sein würde. Rauch setzte zwar alle Hebel in Bewegung, um noch nach Goldbach zu kommen; doch gegen 20.45 Uhr drängten die Schaafheimer auf den Beginn, da die aufgewärmten Athleten wieder kalt zu werden drohten. Die ersten beiden Duelle pfiff unter Zustimmung beider Vereine Goldbachs Vorsitzender und Ringer Michael Heeg. »Das hat er gut gemacht!«, lobte Schaafheims Sportlicher Leiter Michael Trippel. Kurz darauf traf unter Applaus der 150 Zuschauer in Jürgen Rauch der eigentliche Unparteiische ein und übernahm. Mit einigen Entscheidungen zog er sich den Unmut der Schaafheimer zu, was aber nicht kampfentscheidend war.
Spätestens nach dem Schultersieg von Ümit Öztürk im Schwergewicht sei »die Spannung raus« gewesen, resümierte Michael Heeg den letztlich glasklaren Verlauf. Sieben der neun Duelle gingen an die Goldbacher, die anschließend den nun auch rechnerisch sicheren Titel feierten. »Es war uns bewusst, dass wir eine starke Mannschaft haben«, fasste der Vorsitzende die fast fertige Runde 2023 zusammen. »Wir hätten aber nicht damit gerechnet, dass wir so durchmarschieren!«
Unter anderem der Last-Minute-Zugang von Jan Fischer, der nach dem Rückzug von Oberligist RWG Mömbris/Königshofen praktisch mit dem Saisonstart verpflichtet wurde, schloss eine der wenigen Goldbacher Schwachstellen. Der Kubaner Javier Gonzalez schlug wie erwartet ein, gewann bislang alle Kämpfe vorzeitig und war am Samstag auch vom Schaafheimer Jannik Buchheimer nicht in Verlegenheit zu bringen.