7. Kampftag "Purer Wahnsinn in der Schaafheimer Kulturhalle"

Ringer-Landesklassen: Oberliga-Derby zwischen Bachgau-Bären und Großostheim beginnt mit Hallenverweis und endet nach großem Drama mit Remis. Welch ein Kamp­f­a­bend in der Schaaf­hei­mer Kul­tur­hal­le. Das Bach­gau-Der­by in der Rin­ger-Ober­li­ga Hes­sen zwi­schen dem ASV Schaaf­heim und dem SC Großost­heim hat am Sams­tag die oh­ne­hin ho­hen Er­war­tun­gen über­trof­fen.


Torben Berndt - Michail Iosifidis
Torben Berndt - Michail Iosifidis

ASV Schaafheim - SC Großostheim  14 :14

Offiziell 420 Zuschauer, die stellenweise fast auf der Matte saßen und die es am Ende kaum noch auf den Stühlen hielt, erlebten zwei Stunden lang puren Wahnsinn. Der begann mit einem Hallenverweis und endete nach großem Drama mit einem gerechten 14:14.
Kaum eine Runde war im Auftaktduell zwischen dem Schaafheimer David Bertram und dem Großostheimer Serhii Terzi absolviert, da schmiss Kampfrichter Karl-Peter Schmitt den ersten Fan aus der Halle: Der hatte in seinem Rücken kurz die Matte betreten, weil er mit einer Entscheidung des Unparteiischen nicht konform gegangen war. Als sich der Zuschauer nach entsprechender Aufforderung in eine Ecke des Hexenkessels zurückzog, beharrte Schmitt auf den Rauswurf auf den Parkplatz. Über den Hallensprecher drohte er gar mit Kampfabbruch, sollten ihm weitere Leute auf die Pelle rücken.
Klares Signal
Es war das frühe und klare Signal des kürzlich bei der WM in Serbien eingesetzten Rimbacher Referees an das emotionale Umfeld, es bei aller sportlichen und fürs Prestige der zwei Vereine wichtigen Bedeutung der Partie nicht zu übertreiben.
Daran hielten sich beide Seiten bis zum Abpfiff, obgleich es nach der Niederlage des Schaafheimers Eliah Lucyga gegen Alexandru Asan im fünften Kampf ein kleines Scharmützel auf der Matte gab. Frankonia-Trainer Engin Ürün beruhigte das Toptalent der Gastgeber rasch wieder.
Ausgerechnet Ürün sollte im zweiten Abschnitt jedoch eine der im Ringen seltenen Gelben Karten sehen. »Ich finde es tragisch und traurig, dass der Kampfrichter diese Karte so leicht gezückt hat«, sagte der Großostheimer Coach, der mit mehreren Entscheidungen Schmitts nicht einverstanden war. »Wenn ich Gelb dafür kriege, dass ich die ganze Zeit in meiner Ecke sitze und dann mal kurz die Arme recke, dann frage ich mich, ob das für Trainer wie mich noch der richtige Sport ist.«
Bedeutender für das Ergebnis war freilich Schmitts Entschluss, im Greco-Duell des ins 86-Kilo-Limit aufgerückten Martin Toth gegen den zehn Kilo schwereren Großostheimer Bence Fulai nicht abzuklopfen, als Fulai seinen Kontrahenten in der gefährlichen Lage hatte. »Da hatten wir mit Schmitts Entscheidung Glück«, räumte auch Schaafheims Vorsitzender Maximilian Musel ein.
Krönung des Abends
Die Krönung des Abends war nicht nur für den Vereinschef der Bachgau-Bären indes der letzte Vergleich zwischen Jakob Eich und Mateusz Kasprzak in der griechisch-römischen Klasse bis 75 Kilo: Eich legte binnen zwei Minuten ein 11:0 vor, schien der technischen Überlegenheit und damit dem Schaafheimer Mannschaftssieg nahe. Durch überragende Ausheber kam Kasprzak aber zurück und verkürzte auf 10:11, was den Großostheimern den Gesamtsieg beschert hätte. Mit Wertungen 25 Sekunden vor Schluss versetzten Eich die Gastgeber jedoch in Ekstase - und sorgte für das Remis in einem denkwürdigen Kampf, der auch keinen Verlierer verdient gehabt hätte.

ASV Schaafheim II - KSV Waldaschaff  17 :14


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