ASV Schaafheim nimmt sich viel vor

Der Nach der überraschenden Aufstiegsentscheidung melden sich die Bachgau-Bären in der Ringer-Oberliga zurück. Ein Wagnis, doch die Zeit scheint reif und die Stimmung ist super...



Der ASV Schaafheim hat die Rückkehr in die Ringer-Oberliga Hessen beschlossen. Den sportlichen Grundstein dafür legte das Meisterteam der Hessenliga-Saison 2019 (obere Reihe). Von links nach rechts zu sehen sind Freistil-Trainer Marcus Plodek, Denis Bochenek, Anatoli Dreglea, Tom Pusch, Jannik Buchheimer, Maximilian Musel, Lukas Buchheimer, Nils Böhm, Edvard-Sandor Vajda, Torben Berndt, Mannschaftsführer Markus Thybusch und Greco-Trainer Frank Frotscher. Im Vordergrund Jugendringer des ASV. (Foto: Jens Dörr)


SCHAAFHEIM - „Die Bachgau-Bären sind zurück“, sagt Michael Trippel, Sportlicher Leiter des ASV Schaafheim, fast euphorisch. Das erste Team des Vereins ringt in der Saison 2020 wieder in der Oberliga Hessen. Dies hat der Verein nach intensiven Beratungen sowie wochenlangen Gesprächen mit Athleten und Sponsoren (wie kurz berichtet) Ende vergangene Woche beschlossen. Nach nur einem Jahr kehrt der Hessenliga-Meister 2019 damit in die höchste Landesklasse zurück, die zugleich die zweithöchste Ebene überhaupt (direkt unter der Bundesliga) ist.

 

Im Verband und in den anderen Vereinen gingen in den vergangenen Wochen viele davon aus, dass die Schaafheimer eher auf den Aufstieg verzichten und weiter in der Hessenliga kämpfen würden. Schließlich hatte sich der Athletik-Sportverein Ende 2018 freiwillig aus der Oberliga verabschiedet, weil er sich finanziell und sportlich nur bedingt konkurrenzfähig sah.

 

Inzwischen sei die Ausgangslage aber eine andere, erläutert Trippel die tendenziell als Überraschung einzuordnende Entscheidung des Vereins. „Wir sind gerade dabei, viele Dinge zu optimieren“, sagt er. Dies gelte unter anderem fürs Sponsoring. „Generell ist gerade viel Leben im Verein, es herrscht eine super Stimmung.“ Zu der das Hessenliga-Team mit der souveränen Meisterschaft (nur eine Niederlage in Waldaschaff) ihren Teil beigetragen hat.

 

„Wir sind einen Schritt zurückgegangen, um dann wieder zwei nach vorne zu machen“, führt Trippel aus. Man habe nach der ernüchternden Oberliga-Runde 2018 „den Jungs wieder mal das Gefühl eines Siegs geben wollen“. Damals hatten die Schaafheimer zehn von zwölf Kämpfen verloren. In der Saison 2019 habe man aber gesehen, dass die Mannschaft die Hessenliga relativ klar dominierte. „Es wäre schwer zu vermitteln gewesen, nicht aufzusteigen, und auch nicht einfach, die Jungs erneut für die Hessenliga zu motivieren.“ Stattdessen also die schnelle Rückkehr im Jahr vor der Wiedereinführung der Zweiten Bundesliga, die ab der Saison 2021 aus der Oberliga wieder die dritte Klasse machen wird.

 

Enorm wichtig für die Entscheidung seien die Personalien gewesen, die man in den vergangenen Wochen mit positivem Ausgang für den ASV habe klären können, betont Trippel, der in seiner Funktion die Kaderplanung mitverantwortet. Wobei der erste Schritt die Gespräche mit den Ringern des bisherigen Kaders gewesen sei. „Alle haben uns für die Oberliga beziehungsweise unsere zweite Mannschaft in der Landesliga zugesagt“, freut sich Trippel. Auch umworbene Leistungsträger wie Anatoli Dreglea und Lukas Buchheimer würden weiter für die Bachgauer auf die Matte gehen. Mit den Trainern Marcus Plodek (Freistil) und Frank Frotscher (Griechisch-römisch) haben sich die Schaafheimer ebenfalls auf eine weitere Zusammenarbeit verständigt.

 

Es gibt noch weitere gute Nachrichten, denn der Oberliga-Rückkehrer vermeldet bereits drei sichere Zugänge: Milad Dehghan und Eduard Panow kommen vom RV Haibach, der sein Team freiwillig aus der Hessenliga zurückgezogen hat und 2020 einen Neustart in der Verbandsliga unternimmt. Vom Nachbarn und Oberliga-Konkurrenten SC Großostheim ist Eduard-Stefan Asan nach Schaafheim gewechselt.

 

Rückkehrer Dehghan und Asan, der erstmals für den ASV kämpft, sind für tragende Rollen im Oberliga-Team eingeplant. Panow dürfte vor allem in der neuen Landesliga, für die sich der ASV Schaafheim II qualifiziert hat, zum Einsatz kommen. Dies gilt auch für die starken ASV-Talente David Bertram und Eliah Lucyga, die aus der eigenen Jugend aufrücken, erstmal aber auch noch das Mindestgewicht für die unterste Landesliga-Gewichtsklasse erreichen müssen.

 

Stichwort unterste Gewichtsklasse, in der Oberliga das 57-Kilo-Limit: Hier sucht der ASV Schaafheim noch eine Lösung für beide Stilarten, da Lukas Buchheimer schwerer und damit in eine höhere Klasse aufrücken wird.


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